Grünring Süd

Bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes 1977 gibt es eine lange Diskussion um die Gestaltung der Siedlungsränder, speziell in Haunwöhr. 1991 kritisiert die Oberste Baubehörde in einer Broschüre am Beispiel Ingolstadt Haunwöhr die Baugebietserweiterungen seit 1959, genannt „Zwiebelringe“, die sich Straße um Straße in die Landschaft fressen. Die Vorschläge lauten damals genauso wie heute: begrünte Ortsränder, Streuobstwiesen, sanfter Übergang zwischen Kultur- und Naturraum.

Im Gutachten Grünring Süd des Büros Ökoplan von 1992 wird die Fläche als nicht belastbar dargestellt. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes Vogelfeld am Nordrand von Hundszell wird eine Abrundung mit einem deutlichen Siedlungsrand und ein Mindestabstand zur Bebauung des südlichen Ortsrandes von Haunwöhr gefordert. Der Wettbewerb Weinzierlgelände aus dem Jahr 2000 wird nicht weiterverfolgt, weil die zusätzliche Verkehrsbelastung durch die vorgesehene Wohnbebauung auf der Haunwöhrer Straße nicht toleriert werden kann.

Dann treten Jahre der Ruhe ein.

Privilegierte, landwirtschaftlich genutzte Bauten können nicht verhindert werden. Sind privilegierte Bauten nicht auch Gebäude, von denen Auswirkungen ausgehen? Im Jahr 2012 wird die Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Bebauung am Grünring Süd durch das Büro Weinzierl veröffentlicht. Proteste der besorgten Bürger werden dadurch beantwortet, dass man, „um etwas zu bewahren, dieses verändern müsse“. In den letzten Wochen rückt der Entwurfsverfasser der Machbarkeitsstudie von den jetzigen Planungen ab: „Gegen die Langeweile im zweiten Grünring“. Im BZA findet der Bebauungsplan keine Mehrheit.

Das sind alles Gründe, die gegen eine weitere Bebauung an dieser Stelle angeführt werden können. Lediglich ein Argument spricht dafür. Diese Bebauung wird die Misere fehlender Baulandflächen in Ingolstadt nicht beheben. Stattdessen werden städtebauliche Sünden begangen, die auf lange Sicht irreparabel sein werden.